Der Klassenrat
„Gewaltprävention und Demokratie-Lernen“ sind mittlerweile fester Bestandteil der Stundenpläne aller Klassen von Jahrgang 1-10. Jede Klasse hat wöchentlich eine Klassenstunde, die für das „Demokratie lernen und leben“ genutzt wird.
Der Klassenrat findet bereits ab der ersten Klasse und in jeder Lerngruppe statt. Methoden der Vor -und Nachbereitung des Klassenrats werden durchgeführt zum Beispiel:
Meinungsbilder erstellen, Anträge formulieren, Beschlussvorlagen erstellen, Abstimmungsverfahren durchführen, Beschlüsse auf Klassenebene bekannt geben, hier müssen die Kinder in das Verfahren der Umsetzung mit einbezogen werden. Die Gesprächsleitung des Klassenrats sind die Kinder selbst und moderieren eigenständig. Es gibt neben der Moderation noch weitere Ämter für jede Sitzung: Protokollanten, sowie Regel -und Zeitwächter.
Eigene Anliegen werden von den Kindern vorgetragen, die nicht moderieren, dann übernimmt wieder die Gesprächsleitung.
Was ist der Klassenrat?
Der Klassenrat bildet einen wesentlichen Bestandteil des Demokratie-Lernens an der Burgsitzschule. Er wird bereits in der Grundschule schrittweise eingeführt und gibt den Schülerinnen und Schülern ein Mittel an die Hand, ihre Interessen zu formulieren, miteinander zu besprechen und demokratische Entscheidungen zu finden. Insofern ist der Klassenrat ein basisdemokratisches Instrument zur Gestaltung der Klassen- und Schulgemeinschaft. Unsere Schülerinnen und Schülern erlernen aktiv, wie Demokratie funktioniert.
Im Klassenrat erfahren Kinder von Anfang an, dass die Kinderrechte nicht ein Geschenk von gutwilligen Erwachsenen sind, sondern ihnen zustehen. Kinder haben ein Recht darauf, gehört zu werden und sich ernst genommen zu fühlen. Sie haben ein Recht darauf, dabei unterstützt zu werden, ihre Bedürfnisse und Interessen zu entdecken, ihre Wünsche und die anderer Kinder wahrzunehmen und sich an der Gestaltung ihrer (Alltags-) Räume zu beteiligen.
Im Mittelpunkt stehen dabei soziales Lernen, Demokratie-Lernen und Partizipation.
Die Schülerinnen und Schüler erlernen
- einen respektvollen Umgang miteinander, ausgehend von den Fragen
- wie möchte ich unser Zusammenleben gestalten (in der Klasse/Schule…)
- ich fühle mich wohl, wenn …
- die Gestaltung einer wertschätzenden Gesprächskultur,
- Fragen, Themen, Problem, die die gesamte Klasse betreffen, miteinander zu
verhandeln
- Entscheidungen gemeinsam und demokratisch zu treffen,
- aktiv ihre Mitbestimmungsrechte in Klasse und Schule wahrzunehmen.
Ziele des Klassenrats
- Stärkung des Einzelnen, da jeder mit seinen Themen und Problemen ernst genommen wird,
- Schaffung eines positiven Lern- und Arbeitsklimas,
- Verantwortungsübernahme aller Schülerinnen und Schüler für die Klassengemeinschaft,
- mehr Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler,
- und dadurch eine positivere Haltung der Schülerinnen und Schüler zu ihrer Schule.
Organisation
Der Klassenrat findet wöchentlich, immer im Beisein des Klassenlehrers/der Klassenlehrerin statt. Dabei kommt der Klassenlehrkaft anfangs eine erklärende und auch strukturierende Funktion zu, die aber mit zunehmender Vertrautheit der Schülerinnen und Schüler mit dem Instrument Klassenrat stetig abnimmt, bis die Klassenlehrkaft nur noch eine beobachtende Funktion hat.
Der Klassenrat findet immer im Sitzkreis statt – alle öffnen sich für das Gespräch, niemand kann sich hinter Tisch und Büchern verstecken oder entziehen.
Struktur und Rollen
Der Klassenrat folgt festen Strukturen und Regeln. Dabei sind die Schülerinnen und Schüler selbst für die Einhaltung dieser Strukturen und Regeln verantwortlich.
Die Verhaltens- und Gesprächsregeln werden in der ersten Sitzung gemeinsam ausgehandelt und festgelegt => hierdurch erfolgt eine höhere Identifikation jeder(s) einzelnen mit diesen Regeln.
Die verschiedenen Ämter im Klassenrat werden immer wieder neu besetzt, so dass jede/r auf unterschiedliche Art Verantwortung übernehmen kann und muss:
- Vorsitzende(r)
- Protokollant(in)
- Zeitwächter(in)
- Regelwächter(in)
Der Ablauf des Klassenrats folgt einem vorgegebenen Schema:
- Aufbau eines Sitzkreises
- Beginn/Eröffnung/Begrüßung
- „Positive Runde“: Jede(r) darf etwas Gutes aus der vergangenen Woche erzählen.
- Organisatorisches
- Bericht aus der SV
- Protokoll der letzten KR-Sitzung
- Sammlung der gewünschten Themen und Festlegung der Tagesordnung mit Zeitlimit für jeden Punkt
- Besprechung der Tagesordnungspunkte sowie Beschlussfassung
- Verteilung der Ämter für die nächste Sitzung
- Beendigung der Sitzung