logobss

Mobbing ist mittlerweile Alltag an den Schulen geworden. Seelische und körperliche Gewalt unter Schülerinnen und Schülern erzeugt dabei großes Leid bei den Opfern und bleibt häufig unbemerkt von Erwachsenen, Lehrerinnen und Lehrern wie Eltern.

An der Burgsitzschule verfolgen wir eine zweistufige Strategie, um dem Problem zu begegnen: 

- im Akutfall eines Mobbing-Geschehens gehen wir nach dem No-Blame-Approach vor,

- um die Zahl der akuten Fälle möglichst gering zu halten, haben wir ein komplexes

  Präventions-Konzept erarbeitet, das aus mehreren Bausteinen besteht.

Sowohl das Soziale Lernen-Programm der Grundschule als auch die Tage der Gemeinschaft in der Förderstufe thematisieren immer wieder das Miteinander in der Klasse und legen den Grundstein für ein respektvolles Miteinander.

Im Jahrgang 7 wird das Thema Mobbing ganz konkret im Rahmen unserer Anti-Mobbing-Woche thematisiert.

Ziele

- Sensibilisieren für Anzeichen und Folgen von Mobbing

- Stärkung der Klassengemeinschaft

- Regeln zum Miteinander in der Klasse

Die Anti-Mobbing-Woche findet für alle Klassen des Jahrgangs 7 parallel in der Woche nach/vor den Herbstferien statt. Ein Team aus Klassenlehrkraft und einer weiteren Lehrkraft bereitet für jede Klasse individuell ein Programm aus verschiedenen Bausteinen vor, die in erster Linie den Materialien der Aktion „Mobbingfreie Schule“ entnommen sind.

Wir bieten diese Woche bewusst im Jahrgang 7 an, da sich hier die Schülerinnen und Schüler aus den festen Strukturen der vormaligen Förderstufenklassen in neuen Klassen zusammenfinden müssen, was - auch altersbedingt - nicht ohne Reibungen abläuft.

Inhalte

Deshalb setzen die Inhalte der Anti-Mobbing Woche auch hier an:

- wer ist in meiner Klasse? (Kennenlernen der unterschiedlichen Charaktere)

- was brauchen wir für ein friedliches Miteinander in der Klasse? (Klassenregeln)

- wie geben wir positives Feedback?

- wie können wir Streit klären?

Gleichzeitig erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie vielschichtig das Problem Mobbing ist und lernen:

- was ist eigentlich Mobbing? (verschiedene Formen des direkten und indirekten Mobbings)

- wie kann ich Mobbing erkennen?

- wie entsteht Mobbing?

- wie läuft Mobbing ab? (verschiedene Rollen: Opfer, Mobber, Mitläufer, Dulder)

- was kann/muss ich tun?

- an wen kann ich mich in der Schule wenden?

Methoden und Organisation

An vier Vormittagen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit diesen Themen auseinander. Dabei wechseln Filmsequenzen, die besprochen werden, Partnerübungen, Textarbeit, Gruppen- und Klassendiskussion sowie teamfördernde Spiele einander ab.

Der fünfte Vormittag dient der Vorbereitung eines Elternnachmittags am letzten Tag der Anti-Mobbing-Woche. Alle Eltern sind hier eingeladen, sich die Ergebnisse der Woche bei Kaffee und Kuchen vorstellen und erklären zu lassen.

Erweiterung Cybermobbing

Heutzutage besitzt schon nahezu jeder Grundschüler ein Handy bzw. sogar ein Smartphone, ohne wirkliche Kenntnisse der Risiken und Gefahren, aber auch ohne Bewusstsein darüber, welchen Schaden jeder selbst anrichten kann. Demzufolge spielt sich ein Großteil des Mobbinggeschehens heute online, in der Welt der sozialen Medien ab.

Die AG der Digitalen Helden an der Burgsitzschule bietet hier insbesondere für die Förderschulklassen Information, Aufklärung und Beratung an.

Im Jahrgang 7 wird das Thema Cybermobbing ebenfalls im Rahmen der Anti-Mobbing-Arbeit vertiefend aufgegriffen. Im weiteren Verlauf des ersten Schulhalbjahres, spätestens zum Halbjahreswechsel folgen 1-2 spezielle Tage zum Cybermobbing. Je nach Klassensituation kann aber auch schon eine Unterrichtseinheit vorgeschaltet sein. Gerade die Kommunikation über WhatsApp bzw. im Klassenchat kann auch bei jüngeren Schülerinnen und Schülern zu erheblichen Konflikten führen. Dabei sind die psychischen Auswirkungen des „virtuellen“ Cybermobbings noch deutlich weitreichender als beim „realen“ Mobbing. Die Möglichkeit der Anonymität für den Mobbenden sowie die Schwierigkeit des Opfers, sich dem Mobbing zu entziehen („online ist immer“) machen das Cybermobbing so gefährlich.

Im Cybermobbing-Modul werden die Schülerinnen

- sensibilisiert für eine faire Kommunikationsweise im Internet und in den sozialen

  Netzwerken

und

- erlernen Handlungsmöglichkeiten für Betroffene und indirekt Beteiligte.

Dabei greifen wir auch hier auf die Materialien der Aktion „Mobbingfreie Schule“ sowie zusätzlich auf die Bausteine aus dem Digitale Helden-Programm zurück.