Mobbing ist in vielen Schulen ein großes Problem. Es kann soweit kommen, dass Kinder sogar Angst haben, die Schule zu besuchen. An der Burgsitzschule sollen sich alle Kinder wohlfühlen und gern kommen, das ist unser oberstes Ziel. Leider passiert es dennoch, dass es zu Mobbing in der Schule oder innerhalb einer Klasse kommen kann.
Hierzu sind an unserer Schule Lehrerinnen und Lehrer für den No-Blame-Approach ausgebildet. Dieser Ansatz soll eine Lösung ohne Anklage und Strafen sein. Denn die üblichen Strategien wie Sanktionen, Klassenkonferenzen, Gespräche etc. verschlimmern häufig sogar die Situation.
Die Kraft des Ansatzes liegt im tiefen Vertrauen auf die Ressourcen der Kinder und Jugendlichen und dem konsequenten Blick auf die Lösung. Dieser Ansatz erfolgt in drei Schritten:
- Gespräch mit dem Gemobbten, mit dem Ziel, das Vertrauen des Schülers für die geplante Vorgehensweise zu gewinnen. Es soll deutlich werden, welche Schüler zu der schwierigen Situation beitragen, aber auch, welche Schüler dem Kind „gut tun“. Im Gespräch soll der Schüler entlastet und ihm Sicherheit vermittelt werden.
- Es wird eine Unterstützergruppe gebildet (ohne den Gemobbten). Sie ist das Herzstück des Konzeptes. Sie soll helfen das Mobbing zu beenden. Die „Helfergruppe“ setzt sich zusammen aus: „Täter“, „Mitläufern“, „Neutrale Schüler“, die mit den Handlungen bisher nichts zu tun hatten. Die Gruppe wird zu einem Treffen eingeladen, in dem die betreuende Lehrkraft, um Unterstützung bei einem Problem bittet. Der Anlass des Gesprächs wird zunächst nicht genannt.
- Problem erklären: Die Lehrkraft erklärt, dass sie ein Problem hat und die Hilfe der Gruppe benötigt. Die Lehrkraft macht deutlich, dass die Schule ein Ort sein soll, an dem sich alle wohlfühlen und dass dafür alle verantwortlich sind.
- Keine Schuldzuweisungen: Im gesamten Gespräch ist es wichtig, dass die Lehrkraft niemandem die Schuld zuweist. Die Mitglieder der Gruppe werden als „Helferexperten“ angesprochen und der Blick bleibt immer auf die Lösung gerichtet und nicht auf die Vergangenheit.
- Ideen und Möglichkeiten zur Unterstützung des Gemobbten werden gesammelt
- Verantwortung wird von der Lehrperson nun an die Gruppe weitergegeben. Es wird ein weiteres Treffen vereinbart, um herauszufinden, wie sich die Situation entwickelt hat.
- Nachgespräche einzeln mit allen Beteiligten: Diese sorgen für Verbindlichkeit, nehmen die Schüler in die Verantwortung und stärken die Nachhaltigkeit.
No-Blame-Approch
Gespräch mit dem Mobbing – Betroffenen führen
Unterstützergruppe aufbauen
- Schülerinnen/Schüler, die involviert sind, zusammenrufen.
- Das Problem/die Situation schildern.
- Verantwortung wird geteilt und an die Gruppe abgegeben.
- Die Gruppe nach Ideen zur Unterstützung fragen.
- Die Unterstützergruppe geht „an die Arbeit“.
Nachtreffen wird organisiert